Indem ich zwischen Weihnachten und Neujahr 2018 festen Blicks Richtung Mannheim bete, komme ich auf Linda-Philomène Tsoungui (aus München) zu sprechen, eine Frau voller Drummatik und rhythmischer Schönheit, die ich nach allem was ich sehen kann, bereits für ihre Existenz bewundere und zu der ich aus musikalisch ganzheitlichen Gründen voll Interesse hinschaue.
Es ist eine Verehrung aus der Ferne. Gleichzeitig nutze ich die Gelegenheit, mich Richtung Mannheim und zur Sonne zu verneigen und meinen Respekt, meine Ehrerbeatung (Schreibweise für Drummer) und meine Verehrung öffentlich vorzuzeigen. So ist es hier jetzt Weihnachten. Ich möchte eine schönste Kopfgeburt meinerseits mit diesem etwas in diese von Verzweiflung nicht freie Welt zu setzen, es entgegen zu setzen. Meins ist dies hier: Es handelt von universeller Liebe, Beachtung, Aufmerksamkeit, Höflichkeit, Respekt und Neugier auf Menschen.
Mir ist Linda über soziale Netzzwerge aufgefallen. Einen der für mich allerschönsten nachdenklichen Texte aller Zeiten möchte ich der Einfachheit halber für sich selbst reden lassen. Ich zitiere Linda wörtlich:
„Da wird man in den 90ern in braunes Dunkeldeutschland geboren. Unfähig zu verstehen, wo man auf der Suche nach Identifikation ansetzen soll. Was man denn nun ablehnen und was akzeptieren soll/darf/kann. Irgendwann etabliert sich dieses Gefühl von ‚falsch‘ und ‚schlecht‘. Die Konnotation von fremd/schwarz gleich schlecht/schlimm/böse schlägt im unbescholtenen Kindskopf ihre Wurzeln. Man träumt von schwarzen Menschen und hat Angst vor ihnen. Schaut man in den Spiegel, bekommt man diese von außen aufgestülpte Ablehnung gegen sich selbst nicht zusammen mit dem, was der Spiegel zurück wirft. – Und wieso ist meine Puppe schwarz und die der anderen Kinder weiß? Und wieso ist die Farbe Orange im Malkasten eher mit ‚Hautfarbe‘ in Verbindung gebracht als das, was ich sehe wenn ich auf die Hand schaue, die den Malstift hält? Und wieso erzählt dieser alte weiße Mann mir, dass ‚Neger‘ kein Schimpfwort sei, obwohl ich damit (und mit Schlimmerem) bedacht gezielt ausgegrenzt wurde? Und dann vergehen die Jahre, man hat Bauchschmerz über die Entwicklung, die die Gesellschaft nimmt, erzählt in ungläubige Gesichter seine unglaublichen Begegnungen mit den Themen Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Intoleranz. Und manchmal, da denkt man an nichts Böses und geht nur in die Apotheke.
Haltet die Augen offen, ihr Lieben.“
Hier endet das Zitat, Linda, ich möchte kurz antworten: Du bist nicht allein, du bist verstanden und du bist schön, wie nur Musik schön sein kann oder die allerschönste Malerei der Welt, mit bunten Farben und mit Liebe und Respekt. Freunde?
…
Markus Reuter – Sun Trance (performed by Mannheimer Schlagwerk)
World-premiere performance on May 23 2017 at Alte Feuerwache, Mannheim, Germany – „Sun Trance“ was commissioned by Prof. Dennis Kuhn on behalf of Mannheimer Schlagwerk Written by Markus Reuter (GEMA), March 2017 Producer: Dennis Kuhn Ensemble: http://www.mannheimer-schlagwerk.de Composer: http://www.markusreuter.com Audio mix and mastering: Arthur Adler, https://www.adler-soundoffice.de/ Video by Philippe Ohl, http://www.philo-media.de Ti-Hsien Lai: Vibraphone Dennis Kuhn: Vibraphone Luis Andrés Chavarría Báez: Glockenspiel Lukas Heckmann: Glockenspiel, Shaker Marius Fink: Crotales, Shaker O?uz Akba?: Crotales, Shaker Maria Wunder: Bass Clarinet Patrick Baumann: Electric Guitar Johannes Engelhardt: Electric Bass Hye-Rim Ma: Synthesizer Linda-Philomène Tsoungui: Drums Markus Reuter: Touch Guitars® AU8, Soundscapes Swen Seyerlen aka VJ R:A:U:L:, Visual Art
Freunde?
Wir sind mehr, oder?
Wir werden es nicht (mehr) zulassen, dass Deutschland einmal der hässlichste Ort der Welt gewesen war, so wie früher.
Wir lieben doch das Leben.
Bleibt angesprochen. Bleibt berührt.
Meine Verehrung.
Geboren in Plauen, Sachsen studierte Philo an der Hochschule für Musik und Theater München klassisches Schlagwerk in Bachelor und Master und Jazzschlagzeug im Bachelor. In diesen Jahren arbeitete sie unter anderem mit Lehrern wie Peter Sadlo, Raymond Curfs, Werner Schmitt und Bastian Jütte. Seit 2016 studiert sie an der Popakademie den Master of Arts Popular Music mit Schlagzeug als Hauptfach. Zu ihren Dozenten dort gehören Claus Hessler, Jost Nickel, Anika Nilles und Udo Dahmen. Sie ist Trägerin des Deutschlandstipendiums und Stipendiatin der Peter Fuld Stiftung. Philo liefert uns von Hip-Hop-Beat bis technoiden E-Drum-Grooves alles was man sich vom Getrommel nur wünschen kann. (Quelle: siea-music.com – hier)
Das Stück Sun Trance ist heute mein Lied des Tages auf xdrum.eu. Bzw. der Beat des Tages. This is A rollercoaster..
Weiterführend
- Radion Fantastic: Linda Philomène Tsonoungui via Mixcloud
- All about Drums and Coffee: Alles über Linda via Instagram
- Lustvolle Loops: Mannheimer Schlagwerk
- Das Album Sun Trance über Bandcamp downloaden