Di. Apr 30th, 2024

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    Unter Hospitalismus (ursächlich auch Deprivationssyndrom genannt) versteht man alle negativen körperlichen und psychischen Begleitfolgen eines längeren Krankenhaus- oder Heimaufenthalts oder einer Inhaftierung. Dies beinhaltet auch mangelnde Umsorgung und lieblose Behandlung von Säuglingen und Kindern, in der Psychiatrie Symptome infolge von Heimaufenthalt, Folter oder Isolationshaft. (Wikipedia, hier)

    Ich mag die Geschichte, die Berni uns hier erzählt. Wir haben irgendwann im März/April 2010 zusammen im Proberaum gehockt. Es ging inhaltlich darum, den Bassisten, der sich vorgestellt hatte, auszutesten. Alles in allem lässt sich zusammenfassen, dass uns da ein gutes Stück Spontaninstrumentalismus gelungen ist. Das Gegenteil von Hospitalismus.


    Berni had A Little Dream (blackworks 01.2010) – via divshare

    Als wäre es eine Reise durch die Zeit der Rockmusik insgesamt, so fühlt sich das Stück an. Dieses bedächtige, am Anfang verhaltene, und die Fortsetzung dann aber „mit schärferen Mitteln“. Wohlgemerkt: Es gab eigentlich keine Verabredung. Eigentlich war es eher so, dass wir uns lediglich nur fest „in die Augen“ geschaut haben und daraus wurde abgeleitet, was passiert. Passieren darf.

    Am Anfang könnte es Pink Floyd gewesen sein, lautmalerisch gesprochen. Ein Stück weit später hört man Anleihen bei Black Sabbath (Iron Man u.v.a.).  Fest steht: Berni, il Gitarro, ist auch der Dominator in diesem Stück. Ein Keyboarder ist noch nicht erschienen, die Besetzung ist:

    • Berni, g
    • Werner, b
    • Tommy, dr.
    • Kai, perc.

    Erst ist alles porös, in locker, luftiger Luft, freier Luft zum Atmen. Dann adipös, fett, Gitarre wie ein Korkenzieher, verzerrt, breites Brett. Toni Iommi (Black Sabbath) lässt grüßen. So ca. 3:54 und aufwärts. Kai „dackert“ die Conga artig durch, noch nie hat jemand Heavy Metal gehört, wo ein Percussionist dazu rackert und dackert.

    Mögen andere auch neidisch sein, was da entsteht und mögen sie uns reinreden wollen, um ihre eigenen Vorstellungen in andere Bahnen zu drücken. Sie alle führen uns fort von Wesentlichen: davon einen Traum zu haben, diesen zu vertreten und nachhaltig für seine Erfüllung zu leben.

    Sodann soliert Berni mit hohen Tönen übers Ganze. Dass das Stück „Berni had A Little Dream“ heißt, wen wundert’s? Es hieß eigentlich so nicht: Es ist ein Sessionstück, nichts weiter als das. Aber ein ganz gut Gelungenes, findet zumindest der Rezensent. Ein neuer Number One wird das nicht. Es ist keine Sensation: aber es ist voller Stimmungen, es steht im Fluss und es baut sich was auf, wie eine Geschichte so sehr an einem seidigen roten Faden.

    Ach, wäre doch die Welt immer so, so „ätherisch“. Es wär keine schlechtere Welt, allein deshalb, oder?

    Ein Gedanke zu „147/10: Proberaum: „Berni had A little Dream“ – (Audios/Aufnahmen)“

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