Mo. Apr 29th, 2024

    Was heißt das eigentlich: Pimp my drum? Na, dein Schlagzeug pimpen, das bedeutet zunächst einmal, es für deine persönlichen Belange zu modifizieren, es an deine Person anzupassen, es zu optimieren und das maximal Mögliche heraus zu holen. Auf dass du es nie wieder hergeben magst. Dafür brauchst du allerdings Fachleute. Einer davon ist Ralf „Pommes“ Pommerenke. Nach einem Werkstattcheck bei ihm läuft das Set wie geschmiert, auch ohne Mayo!

    Ich gestehe: ich bin -sometimes- ein visueller Mensch, lass mich mal kieken! Die Jahre gehen dahin, und es gibt was, das bleibt. Und es gibt was, das ändert sich. Was bleibt? Die Liebe zum Schlagzeug spielen. Unverändert haut man gern drauf, vielleicht nicht mehr ganz so laut wie früher. Man wird auch älter, pfui deibel, und letztendlich vernünftiger. Das Schlagzeugset kommt in die Jahre. Das orangefarbene Acryl Set muss jetzt weg.

    Es geht „back to the roots“, da wo meine Hütte stand, war sie früher noch aus Holz: in den frühen achtziger Jahren. Holz vor der Hütte? Rosenholz, bitte schön. Es war einfach das Schlagzeug der Schlagzeuge. Gefühlsmäßig ist es das noch heute, doch die Liebe war unbemerkt entschwunden. Jetzt ist sie wieder voll entflammt, aber das bedeutet noch lange nicht, dass nicht eine Art Verjüngungskur vonnöten wäre: Nicht Kneippen, also Wasser treten, sondern schleifen, sägen, hämmern, bohren. Gott, ist das schrecklich……schön.

    (Alle Fotos: Werkstattfotos von Pommes Pommerenke, www.schlagzeugbetreuung.de)

    Für dieses Vorhaben, das man durchaus „brachial“ nennen kann, ist Firmeninhaber Ralf „Pommes“ Pommerenke zuständig, der in Berlin-Kladow eine „Werkstatt für gewieften Schlagzeugbau“ betreibt. Das Vorhaben ist einfach beschrieben: Während in den frühen Achtzigern eine Art „kubische Kesselbauweise“ mit „monsterschweren Kesseln“ der Firma Sonor (Bad Berleburg) gang und gäbe war, bevorzugt man heutzutage doch eher leichtere und vor allem kürzere Kessel. Kubisch bedeutet z.B. 12 X 12 (Zoll) oder 14 X 14 (Zoll). Am hohen Gewicht von echten Edelserien wie dem Sonor Signature lässt sich nachträglich natürlich nichts mehr verändern. Allerdings ist es für die Ergonomie beim Spielen positiv, die zu hoch auftragenden „Monsterkessel“ sinnvoll einzukürzen, damit sie weniger hoch auftragen und sich „im Fluss“ in guter Geschwindigkeit problemlos erreichen lassen.

    Die Musikindustrie hat natürlich heute viele Facetten moderner Wegwerfgesellschaften schon erfolgreich etabliert. Dazu kommt, dass bspw. die Chinesen Instrumente auf den Markt werfen, die so billig sind, dass sich Handarbeit daran kaum noch lohnt. Von solchen „Instrumenten“ ist hier nicht die Rede. Man muss auch nicht unbedingt Besitzer eines „rare & vintage-Sets“ sein, es reicht vollkommen aus, wenn das im Besitz befindliche Schlagzeug aus „richtigem Holz“ verleimt und konstruiert ist.

    Er hat nie promoviert, seine Ausbildung ist eine lebenslange Erfahrung im Bespielen, Tunen, Bauen, Umbauen von Schlagzeugen und Schlagzeugteilen. Ralf „Pommes“ Pommerenke füllt damit eine wichtige Lücke: für diejenigen, die ihr Instrument einst erwarben und seit dem lebenslang liebten. Und es jetzt nicht aus nichtigem Anlass wegwerfen oder verscherbeln möchten. Als Drumdoktortech, Drumbackliner, einfacher: Schlagzeugbauer kümmert er sich um „Upgrades“, bzw. Updates, wie Oberflächenveredelung, Verleimen, Reparatur, Verbesserung des Soundverhaltens, Beseitigung von Schwing- und Brummschleifen, kurz: um alles, was uns als Schlagzeuger am sonst so liebgewonnenen Set gehörig nervt.

    Ansonsten baut Ralf „Pommes“ Pommerenke auch komplett eigene Schlagzeuge und Snares, nach den Wünschen seiner Kunden, „custom hand made“ und im Ergebnis aufregend, wohlklingend, mächtig wummsig, auf Wunsch auch „furztrocken“, mit oder ohne Airholes undsoweiter undsofort. Schaut euch einfach mal die Website www.schlagzeugbetreuung.de an oder ein paar „visuelle Berichte aus der Werkstatt des Schauens“. Kieken kost´nüscht. Viel Spaß.

    Saugut, dass es solche Leute wie Pommes Pommerenke (noch) gibt!

    2 Gedanken zu „187/10: FotoPodcast: Ein unerträgliches Gewitter von Schwellreizen lag auf meiner Iris! #Schlagzeugbau“

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