Mo. Apr 15th, 2024
    Videotipp
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    Mein Bassist ist einer, den ich sehr gerne mag, mit dem ich schon lange und immer wieder bei neuen Gelegenheiten gern zusammen spiele. Wir sind „sehr befreundet“. Alles an ihm ist mir angenehm, sogar sein Spiel. Der Fehler: Er mag sich nicht mehr fest auf eine „Bandzugehörigkeit“ einlassen, keine Auftritte mehr spielen und bietet deswegen an, sich für diesen Bedarf doch „bässer“ einen anderen zu suchen. Diese Suche ist schwierig.

    Momentan spiele ich viel Besen. Und befasse mich mit „Qualitätsmanagement“. Was das eigene Spiel betrifft, selbstverständlich, in erster Linie. Was die Auswahl von passenden, guten Musikern angeht, in zweiter Linie. Davon handelt dieser Artikel, unter anderem.

    Möchte immer besser werden und „heavy on wire“ („schwer auf Draht“). Damit das gelingt, muss man ich üben. Eine Erkenntnis, die erst durch langanhaltendes Wischen entsteht: Nicht mit Kraft wischen, sondern mit Leichtigkeit. Je leichter, desto besser ist der Wisch zu hören. I wisch, also bin ich.

    Bei den wöchentlichen Proben mit den „Famous, Xtraordinary Jazzidiots“, die ich so nenne, bis mir was Besseres einfällt, schätze ich diese Teile der musikalischen Proben besonders, weil die erstens weniger lautstark ausfallen. Zweitens hört (und blickt) man besser durch, es wird transparenter. Fehler sind besser rauszuhören und auch, falls man einmal richtig gespielt hat.


    362/14: Video: HowTo Play A „Stolperfalle“ – in a jazzy style #related

    Bei einer Probe vor ein paar Tagen kam im Wiederholungsfall dies Stück aufs Toupet und weil es noch keinen ordentlichen Namen hat, sollte ich mir einen ausdenken. Spontan erschien mir „Stolperfalle“ am geeignetsten, warum kann ich nicht beschwören.

    Ist ja auch nicht so wichtig. Es ist die Musik, die aus sich heraus spricht, es ist nicht das, was die schreibende Zunft aus ihr macht. Das ist nicht mein Gedanke. Miles Davis hat das gesagt, als ihn die Journalisten über „Bitches Brew“ ausquetschen wollten. Nu sag ma, haben sie gesagt und er hat gesagt: Schnauze.

    „Da gibt es so viel über diese Musik zu sagen. Ich beabsichtige nicht viel zu erklären, denn das ist dumm, die Musik spricht für sich selbst …“ (Miles Davis, über sein Album Bitches Brew) Grausam: Hier spätestens werden sämtliche Musikjournalisten arbeitslos. Daraus lernen wir zu kolportieren, das Musik an sich und ohne unser Zutun bereits ist. Das war’s: Klack. Wir können zwar drüber reden, aber das ist zwecklos. Über Schlagzeuger erfahren wir zum Beispiel: „Ich liebe Schlagzeuger. Max Roach brachte mir ’ne Menge über Schlagzeug bei, als wir damals mit Bird (Charlie Parker) zusammenspielten und viel unterwegs waren. Von ihm lernte ich, dass der Schlagzeuger den Rhythmus, den Groove beschützen muss, und das kann er nur, indem er einen Beat zwischen den Beat schlägt: „Bang, bang, sha-bang, sha-bang. Das „sha“ zwischen dem „bang“ ist der Beat im Beat, und dieses kleine „sha“ macht den Extra-Groove aus. Wenn ein Schlagzeuger das nicht beherrscht, ist der Groove weg. Und, Mann, das ist tödlich.“ (Quelle: Rezension der Autobiographie von Miles Davis, ausführlich hier)

    Jedenfalls so ähnlich.

    Screenshot_Jazzidiots

    Bassist gesucht

    Für Musik, die vielleicht ähnlich dieser ist und zumindest „blue tunes“ hat, suchen wir aus den eingangs genannten Gründen einen willigen, eine willige BassistIn, sehr gern mit Upright-Tendenzen zum Kontrabass. Alles ist erlaubt, was bassig klingt und sich in derartiges vernünftig einfügen würde.

    Interessenten können mich über facebook kontakten. Achtung: Wenn du nicht bereits zu meinem „hochexklusiven Freundeskreis“ gehörst, kann es passieren, dass an mich gerichtete Nachrichten in einem Postordner „Sonstiges“ landen, wo sie mir nicht gemeldet werden. Bekommst du keine Antwort auf eine Nachricht, dann addiere mich mit einer Freundanfrage und weise mich darauf hin. Keine Sorge: Du kannst mich jederzeit wieder entfreunden, wenn Dir „das alles“ mit mir nicht passt. Ich freue mich.

    Aber nicht so viele. Wir brauchen nur eine(n). 😉 (Blöder Spruch, ich weiß)

    Was wir noch suchen

    – Erfüllung.

    By the way: Einen guten talentierten Sänger oder eine großartige Sängerin würden wir auf gar keinen Fall von der Proberaum-Teppichkante stupsen. Die besten Angebote werden genommen. Zeitaufwand: 1 X die Woche, bei Bedarf öfter, und ansonsten in Berlin-Tiergarten (Berliner nennen einen Teil davon „Moabeat“, jedenfalls seit ich diesen Begriff fest in die Berliner Stadtplanung eingeführt habe). Genug der blümeranten Worte, meldet Euch bitte, dann reden wir Klartext.

    – Ich hab auch nichts gegen gute Bläser. Für den Moment halten wir es bloß für einen Fehler, auch danach noch zu suchen. Was nicht gegen eine gewisse Bevorratungstaktik sprechen könnte. Ich kenne einen sehr guten Trompeter, den ich für den besten in Berlin halte. Er hasst folgenden Musikerspruch: „Ey, wir müssen unbedingt mal was zusammen machen.“ Dann, so weiß er, wird das nie was. Er hat bestimmt Recht.

    Merci, danke, tak se muekke. Bzw. çok te?ekkürler. Für alles.

    (Diesen Text und das Video habe ich zur Unterstützung einer richtig inszenierten, ernsthaften Musikersuche ins Netz gestellt. Wenn Du Kontakt mit mir aufnimmst, sag mir bitte gern, wie Du auf diese Idee gekommen bist? Also über facebook, über ebay.Kleinanzeigen oder „sonstawie“. – Bei Interesse kannst Du auf dieser Website auch weitere Aufnahmen von mir anhören. Geh dazu rechts oben auf den Mann mit den großen Ohren, der die entsprechend verlinkten Audiobeispiele -Referenzaufnahmen- auswirft.)

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