Mo. Apr 29th, 2024

    Das im ppv-Medienverlag erscheinende Drummermagazin DrumHeads erscheint ab Ausgabe 02.2010 unter neuer Chefredakteurs-Verantwortung. Für Christian Wenzel (Chefredakteur a.D.) übernimmt nun die bisherige Mitarbeiterin Wenzels Manuela Möller als neue Chefredakteurin den richtigen Timecode. Das Magazin erscheint zweimonatlich und kann auch abonniert werden.

    Wer das Magazin regelmäßig liest, wunderte sich eine Weile. Denn die feste Seite 3, das Editorial der Zeitschrift, war bereits seit geraumer Zeit unüblich doppelbelichtet. Neben Christian Wenzel, dessen Platz die Seite 3 fürs Einschreiben in die aktuelle Ausgabe war, wurde auch immer Manuela Möller mit abgelichtet, und sei es zu Weihnachten mit rotem Zipfelmützchen und einen Korb illustrer Drummer-Weihnachtsgeschenke. War am Ende der Wechsel des Chefredakteursposten von langer Hand vorbereitet und nur eine Frage der Zeit? Manch Leser vermutete gar hinter vorgehaltener Hand, die beiden hätten was miteinander gehabt. So schnell entstehen im Kopf manchen Lesers dämliche Gerüchteküchen.

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    Ja, sie hatten was miteinander: zunächst einmal und sicherlich nur eine gemeinsame Arbeitsatmosphäre, einen Workaround des Schreibens, Abbildens und des Darstellens von berühmten und weniger berühmten Drummern. Als „locker Zugabe“ ist jedem Heftchen eine CD mit PlayAlongs beigefügt, die der interessierte Drummerschüler vermittels beigefügter Drum-Transkription erlernen und dann -ohne Schlagzeug noch einmal gemastert- nachtrommeln kann. Ist schon eine ganz beachtliche Libary zusammen gekommen, seit das Magazin 2005 anfing.

    Die Kernfrage, die einen jetzt beschäftigt, ist zunächst einmal: Was macht Christian Wenzel jetzt eigentlich? Wurde er befördert? Ins Nichts? Oder hat er an anderer Stelle wichtige, neue Position bezogen? Die Website der ppv-Medien schweigt sich dazu aus und verweist lediglich noch auf mögliche Kontaktaufnahme mit der neuen Chefin Manuela Möller, in deren Vita offiziell zu lesen ist, sie habe einen Oberstufenabschluss in Jazz-Gitarre. Warum auch nicht?

    Auch mittels Suchbegriff Totalblockade – der Mann existiert dort nicht mehr. Ging er im Streit? Weiterführende, nützliche Informationen, so meinen wir, dürften die Leserschaft interessieren. Immerhin hat Christian Wenzel das Blatt einst in Deutschland, sagen wir, erfolgreich an den Start gebracht und man hatte auch den Eindruck, zur Zufriedenheit des herausgebenden Verlages. Was dessen Rolle entbehrlich machte, dürfte daher von allgemeinem Interesse sein. Christian Wenzel nahm sein Blatt immer engagiert in Schutz. Ich habe ihn 2008 auf dem Meinl Drum Festival persönlich gesprochen. Er interessierte sich für meine Meinung als Leser. Ich sagte ihm, ich hätte generell einen guten Eindruck von der Zeitschrift. Es störe mich aber, dass in den dort erschienenen Tests auch viel Billighardware (Schlagzeuge) immer rundweg positiv weg komme. Ob man das aus Rücksichtnahme ggü. Anzeigenkunden so halte? Ich wünschte mir eine Testredaktion, die diesen Namen auch verdiene. Christian Wenzel widersprach mir energisch: Heutzutage sei es nun mal so, dass ein Großteil der in Asien gefertigten Billigmarken inzwischen hohe Standards vorweisen könne. Man könne heutzutage schon für weniger als 1.000,- € zum Teil ganz erstaunlich gute Schlagzeuge erwerben, und das schlage sich eben in den Tests auch zu recht positiv nieder. Gut, wir waren da nicht ganz einer Meinung. Ich meinte immer, ein Tester, der Berichte schreibt, sei erst dann richtig gut, wenn er den kritischen Kontrapunkt eines Produkts finde und diesen auch angemessen herausarbeite.

    2008 - Meinl Drum Festival (Christian Wenzel, Chefredakteur)
    Meinl Drum Festival 2008 - Christian Wenzel (Hintergrund)

    Die Diskussion haben wir nicht mehr zu Ende geführt. Ich muss allerdings sagen, dass mich das Statement von Christian Wenzel im Nachhinein doch zufrieden gestellt hat und als ich infolge meiner Einwände ihm gegenüber in künftigen Ausgaben noch stärker auf die „kritische Masse“ derartiger Testberichte achtete, fand ich hier und da welche, und war ein bisschen mehr zufrieden als vorher.

    Dass Manuela Möller einen Abschluss in Jazzgitarre hat, darf ihr nicht zum Nachteil gereichen. Schon in Ausgaben unter der Führung von Christian Wenzel hat sie beispielsweise Workshops zum „Warmmachen am Drumset“ geschrieben, die man sogar erfolgreich befolgen konnte. Auch wenn offiziell nichts über die Vita der Dame am Schlagwerk nachzulesen ist, muss man daher vermuten, sie hat schon mal Schlagzeug gespielt. Ganz sicher ist das eine der besten Voraussetzungen dafür, in Deutschland Chefredakteurin einer Special-Interest-Schlagzeug-Zeitschrift werden zu wollen. Wir wünschen Manuela Möller viel Glück und mehrere glückliche Händchen bei der künftigen Chefredaktion des Blatts.

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    Weiterführend

    Drumheads – Website

    PPV-Medien Website

    Ein Gedanke zu „Zeitschrift: Drum-Heads Chefredakteur wurde ersetzt – Ab Ausgabe 02.2010 ist Manuela Möller Chefin“

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